Nach mehreren Spielabsagen konnte die SpVgg Erkenschwick am Sonntagnachmittag ihr zweites Spiel in der Oberliga Westfalen im Jahr 2025 bestreiten. Gegen den SV Schermbeck gab es für den Tabellensiebzehnten eine 0:3-Pleite vor heimischer Kulisse.
An der Seitenlinie stand unüblicherweise nicht Cheftrainer Magnus Niemöller, sondern Co-Trainer Thorsten Kornmaier. "Wir hatten uns einiges vorgenommen. Wir wollten gut ins Spiel kommen und gut in die Zweikämpfe kommen. Leider hat uns dann die Qualität im Passspiel im Endeffekt so ein bisschen ein Schnippchen geschlagen", erklärte er auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Bei den ersten beiden Gegentoren zeigten die "Schwicker" nur wenig Gegenwehr, wodurch es mit einem 0:2-Rückstand in die Pause ging. "Da war Schermbeck einfach besser. Zwei kleine Fehler haben dann gereicht, um 0:2 in Rückstand zu geraten."
Kurz nach der Pause kam Erkenschwick engagierter aus der Kabine und arbeitete am Anschlusstreffer. In der 56. Minute machte Kapitän Finn Wortmann dann aber einen folgenschweren Fehler.
Im Mittelfeld foulte der 25-Jährige gleich zweimal rüde an der Seitenlinie. Zunächst ging er mit offener Sohle in den ersten Gegenspieler, bevor er einen zweiten Gegner von hinten mit einer Scheren-Grätsche zu Boden brachte. Nachdem sich die Rudelbildung aufgelöst hatte, sah der Kapitän Glatt Rot.
Schermbeck: Schübel - Babo, Ovelhey, Fili (89. Gürpinar), Miles Grumann (78. Erwig-Drüppel), Bollenberg, Mensing, Akhal (58. Lackmann), Marvin Grumann, Özat (86. Sengün), Karagülmez (69. Broos)
Schiedsrichter: Dr. Marcel Benkhoff
Tore: 1:0 Karagülmez (23.), 2:0 Marvin Grumann (35.), 3:0 Karagülmez (64.)
Gelbe Karten: Akhal (19.), Warnat (45.), Kasak (46.), Rosenkranz (54.)
Rote Karte: Wortmann (56.)
Kornmaier kommentierte die Szene so: "Finn geht da natürlich ein bisschen ungestüm hin. Ob man da sofort die Rote Karte ziehen muss, sei mal dahin gestellt. Ich denke, der Ball war noch mit im Spiel. Es ist wie es ist. Das hätte er sich auch sparen können, weil der Schiri ja eh schon abgepfiffen hatte."
Daraufhin war der Aufschwung der Gastgeber verschwunden. "Das 3:0 hat uns dann natürlich den Zahn gezogen. Dann ist das Spiel mehr oder weniger nur noch runter geplätschert", erklärte der Co-Trainer.
Sorgen um Trainer Niemöller
Das Fehlen des Cheftrainers verwunderte viele Zuschauer an der Seitenlinie. In der Pressekonferenz wurde dann klar, dass Niemöller krankheitsbedingt fehlte. Die Stimmung wirkte etwas bedrückt.
"Unsere Gedanken sind natürlich erstmal bei Magnus. Ich hoffe, dass er bald wieder fit ist und hier wieder aufschlagen kann", sagte Kornmaier zu Beginn der PK.
Auf Nachfrage von RevierSport erklärte man, dass auch der Verein selbst nicht genau über den Gesundheitszustand von Niemöller Bescheid weiß. Der 51-Jährige teilte dem Verein am Morgen mit, dass er ins Krankenhaus fahren würde. Auch RevierSport wünscht Magnus Niemöller gute Besserung!
Für die SpVgg sieht es derweil immer schlechter aus. Derzeit heißt es Platz 17 für Erkenschwick und das Verhältnis zu den eigenen Fans scheint auch ein wenig schlechter geworden zu sein. Von den Rängen hörte man gegen Ende verhöhnende Gesänge bezüglich Meisterschaft und Regionalliga.
Am 09.03. hat Erkenschwick die Chance auf ein klein wenig Wiedergutmachung. Um 15:15 Uhr geht es zu Hause gegen den 1. FC Gievenbeck, welcher aktuell auf Rang fünf steht. Ein Sieg würde die Gemüter definitiv beruhigen.